Was ist Curling?
Curling ist ein Eisspiel, das im 16. Jahrhundert von den Schotten erfunden wurde. Es besteht aus zwei Mannschaften zu je 4 Spielern die versuchen den 20 kg schweren Curlingstein möglichst in den Zielkreis zu spielen und gleichzeitig gegnerische Steine von dort weg zu bekommen.
Curling ist kein Einzelsport sondern ein Teamsport. Somit ist das gegenseitige Vertrauen bei den Kameraden äusserst notwendig um ein Spiel zu gewinnen oder um einfach Spass zu haben.
Curling ist nicht nur ein Spiel, sondern auch ein Wettkampfsport, der zwischen 2 Mannschaften ausgetragen wird. Die Eisfläche, auch Rink genannt, ist 42 Meter lang und etwa 4 Meter breit. Die 2 Mannschaften spielen ihre 20 kg schweren Curlingsteine abwechslungsweise in den gegenüberliegenden Zielkreis, der auch Haus genannt wird. Jeder Spieler verfügt über 2 Steine. Somit gibt es für beide Teams je 8 Steine pro Runde zu spielen. Punkte gibt es jeweils für dasjenige Team, welches seine Steine am nächsten beim Zentrum platziert hat. Sind alle Steine beider Mannschaften gespielt ist eine Runde, auch End genannt, vorbei und das Spiel wird in umgekehrter Bahnrichtung weitergeführt. In einem Match werden 8 solche Ends gespielt und somit dauert ein Spiel ca. 2 Stunden.
Curling ist eine Sportart, die hohe Konzentration, gute Taktik und Schnellkraft beim Wischen erfordert. Der Vorteil vom Curling ist aber, dass man diesen Sport fast in jedem Alter spielen kann.
Curling ist auch eine Sportart, bei der Fairness und Respekt gegenüber dem Gegner sehr gross geschrieben wird. Deswegen sind Schiedsrichter auch nur bei offiziellen Meisterschaften an zu treffen. Sollte es aber doch einmal Differenzen zwischen zwei Mannschaften geben, so versucht man selber eine Lösung zu finden. Dies nennt man dann "Spirit of Curling".
Team
Der erste Spieler, auch Lead genannt, spielt seine 2 ersten Steine. Er ist für die Sauberkeit auf dem Eis und für die Länge der Steine verantwortlich. Seine Aufgabe besteht meistens darin, seine Steine in das Haus oder kurz vor das Haus zu spielen. Auch braucht er eine gute Kondition, da er pro End 6 Steine wischen muss.
Der zweite Spieler, auch Second genannt, spielt seine 2 Steine nach dem Lead. Er ist ebenfalls für die Sauberkeit auf dem Eis und für die Länge der Steine verantwortlich. Seine Aufgabe besteht zum grössten Teil darin, die gegnerischen Steine aus dem Haus zu schiessen. Wie der Lead muss auch er ein guter Wischer sein.
Der dritte Spieler, auch Third genannt, bildet die Verbindung zwischen den 2 ersten Spielern und dem 4 Mitspieler. Er ist ein Alleskönner. Er ist nicht nur für die Sauberkeit auf dem Eis und für die Länge der Steine verantwortlich, sondern muss auch das Eis "lesen können". Er muss sämtliche Spielmöglichkeiten der Steine beherrschen.
Der vierte Spieler, auch Skip genannt, ist der Spielführer des Teams und ist für die Taktik verantwortlich. Er steht auf der gegenüberliegenden Seite des Rinks und zeigt mit seinem Besen die Richtung an, damit seine Mitspieler ein genaues Augenziel haben, wohin sie ihren Stein spielen müssen. Seine Aufgabe besteht darin, das Eis zu verstehen, damit er seinen Mitspielern das richtige Eis anzeigen kann. Durch die Drehbewegung des gleitenden Steins, macht dieser einen Bogen, er curlt. Das Schwierige für den Skip ist nun die Berechnung dieser Bogenlinie, damit der gespielte Stein an dem gewünschten Ort ankommt. Er spielt die letzten 2 Steine und sollte daher sehr nervenstark sein. Da er, wenn er seine Steine spielt, nicht mehr im Haus steht, geht der Third in das Haus und hält den Besen hin.
Spielfeld
Spirit of Curling
Mit "Spirit of Curling" wird der Verhaltenscodex der Curlingsportart bezeichnet. Der "Spirit of Curling" stammt ursprünglich aus Schottland und hat heute noch weltweit in allen Curlerkreisen und auf jeder Curlingstufe seine Gültigkeit. Mit "Curler" sollen sich selbstverständlich alle im Curlingsport aktiven Personen angesprochen fühlen.
- Ein Curler wünscht zu Beginn den Mitspielern und dem Gegner ein schönes Spiel.
- Ein Curler verhält sich immer fair, kameradschaftlich und korrekt.
- Ein Curler spielt um zu gewinnen, nie aber um seinen Gegner zu erniedrigen.
- Ein Curler wird nie versuchen, seinen Gegner abzulenken oder ihn daran zu hindern, sein Bestes zu geben.
- Ein Curler versucht nie mit anderen Mitteln als mit den spielerischen Möglichkeiten Vorteile zu erzielen.
- Ein Curler muss zuerst lernen zu verlieren, erst dann ist er auch würdig zu gewinnen.
- Ein Curler zieht eine Niederlage einem ungerechten Sieg vor.
- Ein Curler verstösst nie absichtlich gegen Spielregeln oder eine der geschriebenen oder ungeschriebenen Überlieferungen.
- Ein Curler entscheidet sich im Streitfalle immer zu Gunsten des Gegners.
- Ein Curler respektiert und anerkennt eine gute Leistung des Gegners.
- Ein Curler wird bei einem misslungenen Stein des Gegners weder mit Worten noch mit Gesten Schadenfreude zeigen.
- Ein Curler kritisiert oder beschimpft weder seine Mitspieler noch seine Gegner.
- Ein Curler konzentriert sich aufs Spiel und gibt immer sein Bestes.
- Ein Curler muss immer bereit sein, die vom Skip befohlenen Spielzüge auszuführen.
- Persönliche Auffassungen über das Spielgeschehen sind erst nach dem Spiel kund zu tun. Auseinandersetzungen auf dem Eis sind zu unterlassen.
- Begeht ein Curler ungewollt einen Fehler, so ist er der Erste der diesen zugibt.
- Ein Curler dankt nach dem Spiel jedem Mit- und Gegenspieler mit Händedruck für das Spiel. Der Unterlegene gratuliert dem Sieger.
- Ein Curler lädt seinen direkten Gegenspieler zu einem Drink ein, wenn er gesiegt hat.
- Ein Curler wird nie eine Einladung ausnützen, um sich teure Getränke bezahlen zu lassen.
- Ein Curler lässt sich nie mit einem Titel anreden. Alle Standesunterschiede sind auf dem Eis aufgehoben.
Grundregeln
- Um den Vorteil des letzten Steines wird vor dem 1. End (Durchgang) eine Münze geworfen.
- Danach hat jeweils das Team den letzten Stein im folgenden End, welches im vorgehenden End nicht gepunktet hat.
- Vor dem Spiel wünschen sich die Teams mit einem Hände schütteln ein schönes Spiel.
- Nach dem Spiel gratuliert der Verlierer dem Siegerteam mit einem Händeschütteln.
- Jeder Spieler (4 Spieler pro Team) spielt 2 Steine pro End (8 Steine pro Team und End). Dies abwechslungsweise mit dem Gegner (Eigenes Team - Gegner - Eigenes Team - Gegner). Dabei darf das Team die eigenen Steine wischen.
- Der Stein muss im eigenen Rink (Spielfeld) bleiben. Berührt er die Aussenmarkierung muss er aus dem Spiel genommen werden.
- Der Stein darf während dem Wischen nicht mit dem Besen berührt werden, ansonsten muss er umgehend aus dem Spiel genommen werden.
- Nachdem beide Teams alle Steine gespielt haben (Total 16 Steine) werden die Punkte vergeben. Die Anzahl Steine die näher zum Zentrum liegen bis zum besten Stein des Gegners werden dem Team gutgeschrieben.
Sicherheitsaspekte
Klare Regeln schaffen Sicherheit:
- Keine Steine heben (Steine werden nur geschoben)
- Nie rückwärts gehen oder rutschen (über Steine stolpern verhindern)
- Keine Steine in Richtung von Personen spielen (andere warnen!)
- Vorsicht an den Spielfeldrändern (bei Spielen "sicheres" Feld definieren)
- Das Eis wenn möglich nur über das Hack betreten und auch wieder verlassen
- Anweisungen der Leiter müssen befolgt werden
- Wer sich nicht an die Regeln hält, wird vom Eis geschickt